Die ADAC Staubilanz 2018 und was du dieses Jahr beachten kannst!

Nachdem wir frisch ins neue Jahr gestartet sind, hat der ADAC noch mal einen Blick zurückgeworfen und die große Staubilanz 2018 veröffentlicht. Wir haben für dich die wichtigsten Infos und Daten der Staubilanz zusammengefasst und geben hilfreiche Tipps zur Stau-Vermeidung. 

Stau-Rückblick: Norddeutschland

Im Vergleich mit anderen Bundesländern zerren die norddeutschen Autobahnen weiterhin stark an der Geduld aller Autofahrer. Im Stau-Ranking kam der Verkehr in Niedersachsen besonders oft zum Erliegen: Gegenüber dem Vorjahr stiegen hier die Stau-Kilometer um knapp 34.000 auf 155.250. Ganz anders sah es in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2018 aus. Noch im letzten Jahr kam Schleswig-Holstein auf 34.694 km summierte Staulänge und konnte diese auf 28.502 km reduzieren. Auch Mecklenburg-Vorpommern konnte sich verbessern und baute von 4.801 km auf insgesamt 3.349 km ab. Die beiden Bundesländer glänzten im Fazit mit weniger Staus als im Jahr davor.

Bei den Autobahnen musste sich die A3 (Köln – Frankfurt – Passau) mit 220 Kilometern Stau pro Autobahnkilometer wie im Vorjahr an die traurige Spitze setzen. Den zweiten Rang belegte erstmals die A 1 (Lübeck – Hamburg – Köln) mit ganzen 214 Staukilometern.

Den längsten Stau gab es 2018 auf der A7 am 18. Mai in Niedersachsen. An diesem Tag bildete sich mit rund 23 Kilometern zwischen Fleestedt und Hamburg-Schnelsen ein Stau, der die Landesgrenzen sprengte, aber seinen Ursprung und Schwerpunkt in Niedersachsen hatte. Der staureichste Tag des Jahres fiel dagegen auf Donnerstag, den 28. Juni. An diesem Tag verband sich der Berufs- mit dem Reiseverkehr, denn in Bremen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt begannen die Sommerferien. Der Verkehr staute sich dadurch bundesweit auf insgesamt 13.000 Kilometern.

Viel Geduld auf Hamburgs Autobahnen

Wer in und um Hamburg unterwegs war, brauchte besonders viel Geduld hinterm Steuer. Insgesamt summierten sich die Stauzeiten auf 12.164 Stunden (258 Stunden mehr als im letzten Jahr). Besonders gerne staute sich der Verkehr in Hamburg auf der A7 – wie im Juli, als nach einem Lastwagen-Unfall zwischen Quickborn und Schnelsen über mehrere Stunden der Verkehr zum Stillstand kam.

Zusätzlich zu diesem Unfall gab es aber auch noch andere Gründe, die zu den zahlreichen Staus auf Hamburgs Autobahnen führten. So sorgten etwa die heißen Temperaturen im Sommer für Hitzeschäden auf der A1. Eine Sperrung des Elbtunnels, die Mega-Veranstaltung Ironman und zahlreiche Baustellen auf der A7 taten ihr Übriges rund um die Ferienzeit, sodass die Zahlen in die Höhe kletterten.  

Bundesweit: So war das Stau-Jahr 2018

Rückblickend registrierte der ADAC ganze 745.000 Staus auf den deutschen Autobahnen. Im Durchschnitt bedeutete das, mehr als 2.000 Staus pro Tag und damit ein Plus von drei Prozent zu 2017. Die Staulängen wuchsen im Vergleich zum Vorjahr um rund fünf Prozent und ergaben eine Gesamtlänge von etwa 1,5 Millionen Kilometern. Im Bundesländer-Vergleich entfielen, wie in den Vorjahren, rund 35 Prozent aller Staukilometer auf Nordrhein-Westfalen (486.000 Kilometern), 17 Prozent auf Bayern und 11 Prozent auf Baden-Württemberg. Damit bilden diese drei Bundesländer nach wie vor die Top 3, wenn es um Staus im Jahr 2018 ging.

Experten sind der Meinung, dass der prozentuale Anstieg an Staus vor allem zwei Gründe hat: Die um 0,4 Prozent gestiegenen Kfz-Fahrleistung (laut Bundesanstalt für Straßenwesen) sowie dem Anstieg der Baustellen um drei Prozent gegenüber dem Vorjahr.  

Der neue Stautag Nummer 1

Nach Auswertung aller Daten stand er fest – der neue Stautag Nummer 1 – und er fiel 2018 auf den Mittwoch. Durchschnittlich summierten sich die Staukilometer an diesem Wochentag auf eine Länge von bis zu 5.900 Kilometern – dicht gefolgt von Donnerstag (5.800 km), Dienstag (5.300 km) und Freitag (5.100 km). An den Wochenenden war überraschend weniger los. Im Durchschnitt gab es samstags nur rund 1.500 Kilometer und sonntags 1.400 Kilometer Stau.

Die besten Tipps zur Stauvermeidung

Viele Staus sind vermeidbar, wenn man nur ein paar einfache Ratschläge für umsichtiges Fahren beherzigt. Wir haben alle für dich zusammengetragen:

  • Wenn es dir möglich ist, dann zahlt sich Flexibilität aus! Meide den Mittwoch oder Donnerstag als Reisetag sowie den Berufsverkehr von 7 bis 9 Uhr und von 15 bis 18 Uhr.
  • Informiere dich über die aktuellen Stauprognosen und plane mögliche Ausweichrouten. Mit dem ADAC Staukalender 2019 erfährst du, mit welchem Verkehrsaufkommen du an den Wochenenden beziehungsweise vor oder an Feiertagen auf Deutschlands Fernstraßen rechnen musst.  
  • Wenn du an einem bestimmten Tag und zu Uhrzeit fahren musst, kannst du zum Beispiel bei Google Maps eine individuelle Stauprognose mit Angaben zur genauen Tages- und Uhrzeit entlang deiner Route einsehen. Wenn du die geplante Ankunfts- oder Abfahrtszeit einstellst, siehst du die entsprechende Verkehrsprognose.
  • Nutze die Beschleunigungsspur an Autobahnauffahrten immer aus. Vielleicht hast du es schon beobachtet: Wer bereits am Anfang der Spur auf die Autobahn drängt, bringt den fließenden Verkehr zum Stocken.
  • Fahre grundsätzlich rechts – die linke Fahrbahn ist nur für kurzzeitiges Überholen da.
  • Wende das Reißverschlusssystem an – das heißt, du hältst Abstand, um Lücken freizulassen und fädelst dich bei Verengungen erst kurz vorher ein.
  • Versuche immer gleichmäßig und vorausschauend zu fahren und verhindere abruptes Beschleunigen und Abbremsen.
  • Reihe dich beim Verlassen der Autobahn rechtzeitig in die rechte Spur ein. Ein plötzlicher Fahrbahnwechsel provoziert nur Panikbremsungen und erhöht die Unfallgefahr für die anderen Verkehrsteilnehmer.
  • Vertraue nicht immer den Ausweichrouten deines Navigationsgeräts, denn die Geräte greifen häufig auf die gleichen Informationen wie die der anderen Verkehrsteilnehmer zurück. Dadurch bilden sich auf den Nebenrouten ebenfalls oft Staus. 

So verhältst du dich im Stau richtig

Alle Tipps zur Stauvermeidung haben nichts gebracht und nun steckst du doch mitten im Stau drin? Dann gibt es einige Verhaltensweisen zu beachten:

  • Fahre langsam auf das Stauende zu, halte Sicherheitsabstand und mache deinen Hintermann kurz über die Warnblinkanlage auf den Stau aufmerksam.
  • Halte die Rettungsgasse frei. Wenn du auf einer dreispurigen Autobahn unterwegs bist, liegt dieser Korridor zwischen der linken und der mittleren Fahrspur.
  • Falls es überhaupt nicht mehr vorwärts geht, stelle den Motor ab!
  • Verlasse deinen Wagen nur im Notfall. Öffne deine Autotür nur mit größter Vorsicht. Durch Motorradfahrer, die sich unerlaubterweise zwischen den Autos durchschlängeln, besteht hohe Unfallgefahr.
  • Wenn sich der Stau endlich aufgelöst hat, widerstehe der Versuchung, die verlorene Zeit durch Raserei wieder aufzuholen und wechsle mit trägen Fahrzeugen wie Wohnwagengespannen nicht unmittelbar auf die Überholspur. Damit verhinderst du, dass sich der Verkehr erneut staut.

Zusammenfassung

Die Staubilanz des ADAC 2018 hat gezeigt, dass auf deutschen Autobahnen leider keine Entspannung in Sicht ist. Insgesamt ist ein Plus von 3 Prozent zu 2017 zu verzeichnen. Auch bei den Stau-Kilometern gab es einen Zuwachs: Sie summierten sich auf eine Gesamtlänge von rund 1.528.000 Kilometer – das sind 5 Prozent mehr, als im Vorjahr. Oder anders gesagt: Jeden Tag bildete sich eine Blechlawine von knapp 4.200 Kilometern.

Im Jahr 2018 warteten Autofahrer rund 459.000 Stunden (oder 52 Jahre!) im Stau. Die Gründe hierfür liegen auch im ungünstigen Baustellenmanagement. An rund 30 Autobahnabschnitten wurde gearbeitet und viele der gemeldeten Staus bildeten sich genau an diesen Baustellen. Doch durch eine vorausschauende Fahrweise hat es weiterhin jeder Autofahrer zumindest selbst in der Hand, ein wenig für Entspannung auf den Straßen zu sorgen.

Wir wünschen dir eine gute und staufreie Fahrt!

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